Puppenhaus aus Holz
Puppenhäuser bestehen meist aus Plastik, Pappe, Metall und manchmal sogar aus Stein. Ich möchte Ihnen hier zeigen, wie Sie mit relativ einfachen Mitteln ein Puppenhaus aus Holz selbst bauen können.
Die Planung
Wie beim richtigen Hausbau müssen, quasi vor dem ersten Spatenstich, einige wichtige Vorüberlegungen angestellt werden.
Um die Phantasie der Kinder beim Spielen anzuregen sollte möglichst großzügig Freiraum für vielfältige Spielsituationen gelassen werden. Dass heißt, sowenig Vorgaben wie möglich und Form und Funktion nicht bis ins kleinste Detail durchstrukturiert sondern nur angedeutet.
Der Entwurf für das Puppenhaus ist auf die Verwendung von Leimholzplatten aus Kiefernholz konzipiert.
Leimholzplatten werden meist in Standardbreiten von 250mm oder 300mm angeboten; Für die geplanten Abmessungen des Puppenhauses also genau richtig. Auf genau Massangaben habe ich verzichtet.
Ob das Haus 30 oder 35 cm breit ist, sollte der Spielfreude keinen Abbruch tun.
Fühlen Sie sich frei den Entwurf nach Ihren Wünschen und handwerklichen Fähigkeiten abzuändern und zu verbessern.Die Platten und Holzleisten kann man relativ günstig aus dem Baumarkt beziehen. Achten Sie beim Kauf darauf, das diese nicht zu viele Astlöcher enthalten.
Die Bearbeitungsschritte oder Geschick ist gleich Geduld mal Ruhe zum Quadrat
Zunächst sägen Sie die benötigten Wand- und Dachteile aus den Leimholzplatten zurecht. Dazu zeichnen Sie die Schnittlinien mit einem weichen Bleistift auf das Holz. Achten Sie auf den Verlauf der Maserung.
Beim Sägen lassen Sie den halben Bleistiftstrich stehen. So genaues Arbeiten erfordert etwas Übung aber es geht. Sie sollten wenigstens versuchen, so genau wie möglich zu arbeiten.
Die zusammengeleimten Dachteile sind zwar auf Gehrung geschnitten. Das ist etwas knifflig. Hier kommt es ganz besonders auf genaues Arbeiten an.
Am einfachsten geht das mit einer Tischkreissäge. Aber mit etwas Geschick (s.o) läßt sich das auch mit einer Stichsäge hinbekommen. Wenn Sie möglichst ohne großen Vorschub schneiden, läßt sich ein sauberer Schnitt erreichen.Verwenden Sie für den Gehrungsschnitt mit der Stichsäge einen Anschlag. Klemmen Sie dazu auf die Holzplatte im richtigen Abstand von der Schnittkante eine Holzleiste oder eine Platte an der Sie die Stichsäge entlangführen.
Der Kaminaufsatz aus einem 6 - 7 cm langen Stück Holzleiste, das im gleichen Winkel wie das Dach abgesägt werden muss.
Die Fenster und Türen
Im nächsten Arbeitsschritt zeichnen Sie bitte auf die hinteren Wände die Fensterumrisse. Die Zwischenwände erhalten die Umrisse für die Türen.
Die runden Bögen von Fenster und Türen bekommen Sie am einfachsten durch das Nachzeichnen eines runden Gegenstandes passender Größe. Sie können sich aber auch eine Schablone aus Pappe hierfür anfertigen.
Nun bohren Sie innerhalb der umrissenen Fenster- und Türformen mit einem Holzbohrer jeweils ein Loch und beginnen von hier aus die aufgezeichneten Öffnungen auszuschneiden. Die Schnittkanten werden mit mittlerem und feinem Schmirgelpapier mehr oder weniger stark abgerundet.
Die Wände
Die Wände werden mit Holzdübel ohne Falz aneinander geleimt. Dazu müssen Sie Dübellöcher in die Stirnseiten der Seitenwände und in die Grundfläche sowie in die Fläche der Rückwand bohren.
Am einfachsten geht das mit Markierungsdornen, die in die Bohrlöcher der Seitenwände gesteckt werden. Daraufhin pressen Sie die Seitenwände an der richtigen Stelle auf die Grundfläche.
Die Dornen hinterlassen dort die Bohrmarkierungen für die Bohrlöcher.Oder Sie übertragen vom hinteren und linken Seitenrand aus gemessen die halbe Breite der Wände auf die Grundfläche, und markieren daraufhin die Position der einzelnen Bohrlöcher.
Auf die gleiche Weise verbinden Sie nun die hintere Wand mit den Seitenwänden.
Sind die Bohrarbeiten fertig, stecken Sie in die Löcher der Seitenwand Holzdübel hinein, geben etwas Holzleim auf die Verbindungskanten zwischen hinterer Wand und Seitenwand und fügen diese zusammen.
Danach verbinden Sie auf die gleiche Weise die verbundenen Wände mit der Grundfläche. Pressen Sie die Leimverbindungen mit einer Klemm- oder Schraubzwinge zusammen. Alternativ können Sie die zusammengefügten Teile mit Büchern beschweren. Der Holzleim sollte einige Stunden trocknen. Auf die gleiche Weise stellen Sie auch das Obergeschoß fertig.
Die benötigten Materialien:
3 Leimholzplatten (je nach Größe des Puppenhauses 2000mm lang und 30mm - 35mm breit)
Holzleisten etwa 50mm x 50mm x 100mm, für den Schornstein
Holzleim
Holzdübel
Werkzeuge:
Tischkreissäge
Stichsäge
Handfräse
Handbohrer mit Ständer